Viele Kinderärzte in Deutschland kritisieren die unklaren Grenzen bezüglich des Internetkonsums von heranwachsenden jungen Menschen. Aufgrund des nachteiligen Einflusses der Online-Medien auf die gesunde Entwicklung des Nachwuchses – sofern die Nutzung zu früh und zu lange erfolgt – machen sich die Mediziner begründete Sorgen.
Wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) berichtet, nimmt beispielsweise die Anzahl der Kleinkinder mit Handys zu. Dies würde von den Eltern forciert, um für sich Ruhezeiten zu gewähren oder um den Kindern Belohnungen für ein bestimmtes erwünschtes Verhalten zu bieten. So wäre nicht selten zu beobachten, dass die Essensmahlzeit nur dann verspeist würde, wenn Online-Spiele oder -Comicserien versprochen würden. Die Mediziner plädieren unter anderem dafür, dass ein Handy mit Internetzugang nicht in den Besitz der unter 12-Jährigen gelangen sollte.
Nicht nur, dass die jungen Menschen zu viel Zeit in der Online-Welt verbringen und damit ihre Aktivitäten und Kontakte in der realen Welt zu kurz kommen, sondern auch die unpassenden Inhalte in den sozialen Medien werden stark kritisiert. Als Beispiel seien die verfälschten Schlankheitsideale genannt, die sich dort zunehmend finden lassen und einen falschen Eindruck bei den Heranwachsenden hinterlassen.
Auch vor diesem Hintergrund nehmen laut Aussage vieler Kinderärzte psychische Belastungen und körperliche Erkrankungen bei den jungen Menschen zu. Laut Analyse des Statistischen Bundesamtes sind mittlerweile 10 % der minderjährigen Deutschen von psychischen Problemen mit permanent steigender Tendenz betroffen.
Kinderärzte wegen Internetkonsums bei jungen Menschen besorgt
aerzteblatt.de
7/2023