Passend zur anstehenden Fußball-Europameisterschaft ist das Fußballfieber groß. Überall wird gedribbelt, gespielt und geköpft, um keine Torchancen auszulassen. Grundsätzlich sollte jeder Fußballer die Technik des Kopfballspiels beherrschen, da sie oft über Sieg oder Niederlage entscheidet. Doch es bleiben nach wie vor die Bedenken, ob wiederholte Kopfstöße gefährlich für das Gehirn sind.
Aktuell gibt es wieder entsprechende Warnungen von US-Medizinern, indem sie vor möglichen neurologischen Schäden, besonders bei jüngeren Spielern, warnen. Frühere Studien haben nur Momentaufnahmen von möglichen Hirnschäden gemacht. Im Rahmen einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler nun die kognitiven und strukturellen Veränderungen im Gehirn von Fußballspielern über zwei Jahre hinweg untersucht.
Sie analysierten 148 Amateurfußballer im Durchschnittsalter von 27 Jahren und teilten sie je nach Kopfballhäufigkeit in drei Gruppen ein: niedrig, mittel und hoch. Die intensivsten Kopfballspieler erzielten in zwei Jahren bis zu 1.500 Kopfstöße. Entsprechende Auswertungen mithilfe spezieller MRT-Techniken zeigten bei den intensiven Kopfballspielern deutliche Veränderungen in der Hirnstruktur: Es kam zu Veränderungen in der weißen Hirnsubstanz der vorderen Hirnregionen.
Auch der sogenannte Orientierungsdispersionsindex, ein Maß für die Hirnorganisation, nahm ab. Anhand von Tests zeigte sich, dass die entsprechenden Studienteilnehmer beim verbalen Lernen schlechter abschnitten, ähnlich wie bei milden Hirnverletzungen. In einer weiteren Studie mit über 350 Amateurspielern stellten die Forscher fest, dass intensive Kopfballspieler nach einem Jahr eine unscharfe Grenze zwischen weißer und grauer Hirnsubstanz aufwiesen. Auch vor diesem Hintergrund scheinen Kopfstöße ein wissenschaftlich belegbares, signifikantes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen darzustellen.
Soccer heading linked to measurable decline in brain function
Pressemitteilung
11/2023