Wie wichtig es ist, wenig Alkohol zu trinken, auf das Rauchen zu verzichten, ausreichend zu schlafen, sportlich aktiv zu sein, sich gesund zu ernähren und Kontakte zu Freunden und Familie zu haben, zeigt das Ergebnis einer aktuellen Studie. Demnach wirkt sich einer entsprechend gesunder Lebensstil auch äußerst positiv auf die psychische Gesundheit aus und schützt vor einer Depression. Sogar Menschen, denen ein erhöhtes Risiko für diese psychische Erkrankung in die Wiege gelegt wurde, können dem vorbeugen, indem sie diese gesunden Lebensstil-Faktoren umsetzen.
Ein Forscherteam aus Shanghai kommt zu dem Schluss, dass derartige äußere Einflussfaktoren eine ebenso große Bedeutung haben wie die körperlichen Voraussetzungen, die jeder Mensch mitbringt. Fast 290.000 Personen nahmen an der neunjährigen Studie, die insbesondere auf Befragungen und medizinische Untersuchungen basierte, teil. Fast 13.000 von ihnen erkrankten während des Studienzeitraums an einer Depression.
Im Ergebnis zeigte sich, dass der Schlaf eine bedeutende Rolle einzunehmen scheint, denn sieben bis neun Stunden davon pro Tag reduzierten das Erkrankungsrisiko für eine Depression um 22 %. Fast ebenso hoch sei der Einfluss von sozialen Kontakten, um vornehmlich wiederholte depressive Verstimmungen um 18 % zu minimieren. Durch einen Alkoholverzehr in Maßen könne das Risiko einer Depression um 11 % und durch den Verzicht auf Nikotin um 20 % herabgesetzt werden.
Auch regelmäßiges körperliches Training sowie eine ausgewogene Ernährung führten zu einer Reduzierung von depressiven Erkrankungen um 14 beziehungsweise 6 %. Eine ideale Auswirkung auf die effektive Vorbeugung einer Depression hat verständlicherweise eine optimale Kombination dieser einzelnen Lebensstil-Faktoren.
Wer von allen Maßnahmen ein gutes Mittelmaß absolviere und damit einen mittelmäßigen Lebensstil verfolge, bei dem würde sich mit einer um 41 % geringeren Wahrscheinlichkeit eine Depression ausbilden im Vergleich zu Menschen mit ungesundem Lebensstil, so die Aussage der Studienverantwortlichen. Bei noch besserer Umsetzung der empfohlenen Lebensstil-Maßnahmen ließe sich die Gefahr, an einer Depression zu erkranken, sogar um fast 60 % reduzieren.
Vor dem Hintergrund dieser Studie ist es also wichtig, dass die Risikogruppen einer Depression ihr Schicksal nicht untätig hinnehmen müssen, sondern über ihre Lebensführung und die zahlreichen Einflussfaktoren einen effektiven gesundheitsfördernden Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen können.
Zhao, Y. et al.
The brain structure, immunometabolic and genetic mechanisms underlying the association between lifestyle and depression
Nature Mentahl Health
9/2023; 1: 736–750.