88 % der Menschen mit einer Hauterkrankung schämen sich dafür. Ob Akne, Urtikaria (Nesselsucht), atopische Dermatitis, Psoriasis (Schuppenflechte), Hautkrebs, Haarausfall oder aber auch sexuell übertragene Krankheiten – die meisten Betroffenen fühlen sich laut Ergebnis einer Studie eindeutig stigmatisiert und entsprechend unsicher.
Über 19.000 Erwachsene nahmen an der Befragung teil. Sie gaben an, sowohl im Privat- als auch im Berufsleben entsprechend nicht nur physisch, sondern auch psychisch an ihrer Hauterkrankung zu leiden. Bei einem Viertel von ihnen hatte dies bereits zu einem Berufswechsel geführt. Vor allem eine Akne sowie eine Nesselsucht, die sogenannte Urtikaria, scheinen die Betroffenen besonders peinlich zu berühren.
Dementsprechend betonten bis zu 50 % der Befragten, dass sich ihre Lebensqualität aufgrund ihrer Hauterkrankung beeinträchtigt habe. Außerdem beklagte etwa die Hälfte die daraus resultierenden Schlafstörungen. Fast 15 % gaben an, entsprechende Zurückweisung erfahren zu haben und über 19 % berichteten, dass sie aufgrund ihres erkrankten Hautbildes von ihren Mitmenschen verabscheut wurden. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich häufig auch Ängste oder Depressionen bei den Betroffenen eingeschlichen hatten.
Die Studienverantwortlichen betonen vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse, dass es besonders wichtig sei, die Betroffenen einer Hauterkrankung ergänzend zu den gängigen therapeutischen Maßnahmen auch aus psychischer Sicht zu unterstützen und entsprechend zu stärken.
Gisonid, P. et al.
Quality of life and stigmatization in people with skin diseases in Europe: A large survey from the ‘burden of skin diseases’ EADV project
J Eur Acad Dermatol Venereol.
10/2023